Miss Bexter's royale Gedanken

Das Leben ist ein Kaiserschmarrn...

30 August 2006

Die Gesichtsschweiz

Liebe Fangemeinde, heute gebe ich euch einen wertvollen Tipp, wie man sich im Gespräch mit stark Sehbehinderten korrekt verhält. Also horchet auf und lernet!

Die Gesichtsschweiz ist ein neutraler Punkt im Gesicht den man fixiert, wenn sein Gegenüber an einem vorbeischielt und man nicht weiß, in welches Auge man gucken muß bzw. mit welchem Auge man angesehen wird.
Die Gesichtsschweiz liegt zwischen den Augen im Bereich der Nasenwurzel und ist nicht zu verwechseln mit Gesichtsschweiß - das ist was anderes und außerdem eklig. Bei Personen, die schielen und gleichzeitig schwitzen, ist eine andere Körperstelle als Schweiz zu definieren. Beispiele: Nasenspitze, Ohrläppchen oder Ellbogen. Sollte aus irgendwelchen Gründen keine Schweiz auffindbar sein, z. Bsp. weil der Gesprächspartner am Rüppsenknüppte-Syndrom* leidet, so darf man sich ausnahmsweise abwenden und nach einem neuen Gesprächspartner suchen. Dies ist höflicher und senkt das Risiko, seinem Gegenüber durch andauernde Lachkrämpfe und unkommentieren seiner Äußerungen ein schlechtes Gefühl zu geben oder gar einen Minderwertigkeitskomplex auszulösen.
Bitte beherzigt diesen Rat und tragt dazu bei, dass die Welt schöner wird. Vielen Dank.

* Rüppsenknüppte-Syndrom: Komplettbehinderung; der Mensch ist nicht als solcher erkennbar, weil er aufgrund seiner Extrembehinderung nur aus rudimentären Bestandteilen des Körpers besteht und mit Hilfe einer Socke zusammengehalten wird. Das ist sehr schlimm. Tut aber nicht weh.

28 August 2006

Ode an mein Sofa

Du, mein liebstes Möbelstück,
warst für mich das größte Glück.
Stets für mich da und gut gelaunt
hast du mir abends zugeraunt
mich an DICH zu schmiegen.

Und wenn nach mancher langen Nacht,
die ich feucht-fröhlich durchgemacht,
am nächsten Tag mein armer Magen
den Schmerz konnte kaum noch ertragen
durft' krank ich auf DIR liegen.

Wie oft durchkreuzte meine Pläne
der fiese Möpp namens Migräne,
und ich mußt' mich an solchen Tagen
mit vollgekotzten Eimern plagen.
DU warst mein liebstes Krankenbett.

Auch manch ein langer lust'ger Abend,
von dir mit viel Geduld ertragend,
hinterließ deutlich seine Spuren
von manchen seltsamen Figuren.
Und DU warst trotzdem zu mir nett.

Doch nun, mein Freund, sind deine Kissen
vom Sofa-Leben ganz zerschlissen.
Das find' ich wirklich ungeheuer,
denn deine Freundschaft war mir teuer
und ich bin jetzt total empört!

Nun bleibt mir nur "adieu" zu sagen
und trauernd dich zu Grab zu tragen.
Mein Herz wird immer für DICH klopfen;
mein Gott, hab' ich im Hals nen Pfropfen!
Dein Tod hat mich ziemlich verstört!

Vermissen wird dich auch ganz harsch
mein königlich-royaler Arsch.
Doch weiß ich DICH im Sofa-Himmel,
du schaust herab auf's Erdgewimmel
und denkst dir: "Endlich unbeschwert!!!"



Die Beisetzung fand am 28.08.06 um 15 Uhr in aller Stille statt.

Miss Bexter's royaler Gourmet-Tipp

Stigmata al Arrabiata de Gallina (Huhn am Kreuz):
Das nach dem "Hühnerfühlen" freigegebene Geflügel (Huhn) wird nach strengen Regeln der römisch-katholischen Kirche gesteinigt und anschließend von jungfräulichen Händen bei leichter Sommerbrise im Mondenschein von seinem prächtigen Federkleid befreit. Der letzte Flaum wird noch in der Nacht durch eine kurze Visitation im Fegefeuer gänzlich entfernt. Die anschließende Entnahme der Eingeweide darf nur durch das Gluckenmedium (in der Regel die älteste Jungfer des Stammes) vorgenommen werden. Mündliche Überlieferungen besagen, daß die Innereien roh von dem Medium verspeist werden, um den medialen Kontakt zum Hühnerjenseits aufrecht erhalten zu können. Das Highlight: das endlich speisefertige Huhn wird fachgerecht auseinandergebogen und auf ein geweihtes Holzkreuz genagelt (mit 3 oder 7 Nägeln). Wichtig: es muß noch bluten! Das Blut muß das Holz benetzen, da dieses sonst in der Feuersbrunst verkohlt, das Huhn den Halt verliert und in die Glut fällt... Hier schmort es nun 20 min vor sich hin, bis es - mit Kreuz - auf einem Silbertablett serviert wird. Die schamvollen Stellen sollten jedoch mit einem Minzeblatt bedeckt werden. Dazu empfehle ich einen leichten Riesling (Nordhang, Schottergewächs).
Bon Appetit!

25 August 2006

Mülltrennung mal anders

Es gibt Menschen, die sind einfach dumm. So einer wohnt irgendwo in unserer Mehrfamilien-Wohnwabe. Dieser Mensch unterliegt dem Irrglauben, dass allwöchentlich (und immer am selben Tag) ein Mülltonnen-Dieb sein Unwesen treibt und unsere Biotonne klaut. Weil der dumme Mensch ausgerechnet an diesen Tagen seinen Unrat entsorgen muß, aber keine Tonne findet, entledigt er sich des Mülls an der Stelle, an der die fehlende Tonne eine Lücke hinterlassen hat. Das ist ganz toll, und die Tiere freuen sich riesig darüber. Sie feiern dann nachts immer glamouröse Partys und verteilen den Müll im ganzen Hof.
Keiner weiß, wie der dumme Mensch aussieht oder wie er heißt, aber eins steht fest:
Er ißt gerne Eier, Apfelsinen und Kartoffeln, trinkt Kaffee und gelegentlich Tee (Kamille). Manchmal findet man auch Wurstzipfel, grau-grünen Käse oder Fischköpfe.

Ob es helfen würde, einen einfachen Lageplan zu erstellen aus dem ersichtlich wird, wo am Abfuhrtag die Mülltonnen zu finden sind?

So ein Durcheinander

Es ist jetzt 1.40 Uhr, ich bin Rotwein-beduselt und hab keine Lust mehr auf blogs, obwohl ich erst seit einer Stunde zur blog-Gemeinde gehöre. Mein Mac macht mich alle. Er steckt unter einer Decke mit unserem Haus-und Hofschrat. Der macht mich auch alle. Morgen lösche ich diesen blog wieder weg und notiere meine royalen Gedanken. Oder vielleicht auch erst am Sonntag, je nach meiner Verfassung. Danke Herr G. für deine grenzenlose Geduld mit mir - es gibt noch viel zu tun!!! Ich melde mich morgen bei dir. Und denk dran: Bakterien auf der Nase machen überhaupt gar keinen Sinn! In diesem Sinne...