Komische Leute
Letztens haben wir mal wieder royal entspannt, soweit man von Entspannung reden kann, wenn man mit nunmehr ZWEI Kindern urlaubt - noch dazu ohne Dienerschaft und beengt in einem Mobilheim an der toskanischen Küste. Also wir Erwachsenen fahren gern nach Italien, aber unsere große Tochter (5) ist nach diesem Urlaub doch sehr skeptisch geworden.
Es fing mit dem Versuch der Kontaktaufnahme des Nachbarmädchens an. Sie (Italienerin) und unsere Tochter (L.) glotzten sich eine Ewigkeit an (sowas können auch nur Kinder, ohne rot anzulaufen und beschämt unterm Tisch zu verschwinden). L.(im Flüsterton, ohne das Mädchen aus den Augen zu lassen): "Mama, die glotzt mich an. Sowas macht man doch nicht, oder?" "Aber du glotzt doch auch! Grüß' sie doch mal, vielleicht könnt ihr euch anfreunden." In dem Moment hört man von draußen ein zaghaftes "Dsao?" Zweifelsfrei nett gemeint. Daraufhin L.: "Nä, also wenn die "Sau" zu mir sagt ist sie nicht meine Freundin!" Ich erklärte ihr, dass es nur eine Begrüßung sei, aber L. glaubte mir nicht so recht. An den folgenden 2 Tagen ging das so weiter; man glotzte sich an, sagte Sau, drehte sich beleidigt weg und hatte dringend anderes zu tun.
In der Zwischenzeit waren wir dann auch mal am Pool. Und dort wurden wir gleich mit der nächsten Skurrilität konfrontiert: der Badekappe. Unser Kind kennt sowas nur aus Erzählungen, jetzt mußte sie (und wir natürlich auch) eine tragen. Zuwiederhandlungen werden mit peinlichem Aufsehenerregen bestraft. Die Badekappen konnte man für 3 Euro am Automaten ziehen. Dafür musste man 1-Euro-Stücke (ausschließlich 1-Euro-Stücke) einwerfen, an einem Griff drehen, und dann fiel eine Plastikkugel mit Badekappe drin unten raus. Toll, wenn man 3 Kappen braucht, aber nicht über 9 1-Euro-Stücke verfügt und auch niemand wechseln kann. Na ja. Weitere Regeln für den Poolbereich:
Unser großes Kind war nun nicht mehr sicher, ob die Italiener ganz normal seien, und während ich versuchte ihr Weltbild wieder zurecht zu rücken, stand plötzlich der kleine (italienische) Nachbarjunge von gegenüber auf unserer Terrasse. Er war nackedei, hatte seinen Schnuller im Mund und interressierte sich stumm für L. (er glotzte). L. glotzte zurück. Doch bevor einer von beiden irgendwas sagen konnte kam der Vater angelaufen und rief nach dem Kleinen. Sein Name war SIMONE. L. schaute mich daraufhin verzweifelt an, drehte sich um und verschwand in ihrem Hochbett. Sie hörte sich drei mal hintereinander ihre neue "Bibi und Tina"-CD an und zog beim Abendessen Resumeé:
"Also ich will euch mal was sagen: die Leute hier sind wirklich komisch. Aber der Strand ist schön."
Es fing mit dem Versuch der Kontaktaufnahme des Nachbarmädchens an. Sie (Italienerin) und unsere Tochter (L.) glotzten sich eine Ewigkeit an (sowas können auch nur Kinder, ohne rot anzulaufen und beschämt unterm Tisch zu verschwinden). L.(im Flüsterton, ohne das Mädchen aus den Augen zu lassen): "Mama, die glotzt mich an. Sowas macht man doch nicht, oder?" "Aber du glotzt doch auch! Grüß' sie doch mal, vielleicht könnt ihr euch anfreunden." In dem Moment hört man von draußen ein zaghaftes "Dsao?" Zweifelsfrei nett gemeint. Daraufhin L.: "Nä, also wenn die "Sau" zu mir sagt ist sie nicht meine Freundin!" Ich erklärte ihr, dass es nur eine Begrüßung sei, aber L. glaubte mir nicht so recht. An den folgenden 2 Tagen ging das so weiter; man glotzte sich an, sagte Sau, drehte sich beleidigt weg und hatte dringend anderes zu tun.
In der Zwischenzeit waren wir dann auch mal am Pool. Und dort wurden wir gleich mit der nächsten Skurrilität konfrontiert: der Badekappe. Unser Kind kennt sowas nur aus Erzählungen, jetzt mußte sie (und wir natürlich auch) eine tragen. Zuwiederhandlungen werden mit peinlichem Aufsehenerregen bestraft. Die Badekappen konnte man für 3 Euro am Automaten ziehen. Dafür musste man 1-Euro-Stücke (ausschließlich 1-Euro-Stücke) einwerfen, an einem Griff drehen, und dann fiel eine Plastikkugel mit Badekappe drin unten raus. Toll, wenn man 3 Kappen braucht, aber nicht über 9 1-Euro-Stücke verfügt und auch niemand wechseln kann. Na ja. Weitere Regeln für den Poolbereich:
- essen und trinken im Poolbereich und auf den Liegen verboten
- die Sonnenliegen dürfen nicht verschoben werden
- im Poolbereich darf nicht gerannt werden
- schreien und lautes Unterhalten ist untersagt
- nicht vom Beckenrand springen
Unser großes Kind war nun nicht mehr sicher, ob die Italiener ganz normal seien, und während ich versuchte ihr Weltbild wieder zurecht zu rücken, stand plötzlich der kleine (italienische) Nachbarjunge von gegenüber auf unserer Terrasse. Er war nackedei, hatte seinen Schnuller im Mund und interressierte sich stumm für L. (er glotzte). L. glotzte zurück. Doch bevor einer von beiden irgendwas sagen konnte kam der Vater angelaufen und rief nach dem Kleinen. Sein Name war SIMONE. L. schaute mich daraufhin verzweifelt an, drehte sich um und verschwand in ihrem Hochbett. Sie hörte sich drei mal hintereinander ihre neue "Bibi und Tina"-CD an und zog beim Abendessen Resumeé:
"Also ich will euch mal was sagen: die Leute hier sind wirklich komisch. Aber der Strand ist schön."
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