Miss Bexter's royale Gedanken

Das Leben ist ein Kaiserschmarrn...

11 Oktober 2013

Komische Leute

Letztens haben wir mal wieder royal entspannt, soweit man von Entspannung reden kann, wenn man mit nunmehr ZWEI Kindern urlaubt - noch dazu ohne Dienerschaft und beengt in einem Mobilheim an der toskanischen Küste. Also wir Erwachsenen fahren gern nach Italien, aber unsere große Tochter (5) ist nach diesem Urlaub doch sehr skeptisch geworden.
Es fing mit dem Versuch der Kontaktaufnahme des Nachbarmädchens an. Sie (Italienerin) und unsere Tochter (L.) glotzten sich eine Ewigkeit an (sowas können auch nur Kinder, ohne rot anzulaufen und beschämt unterm Tisch zu verschwinden). L.(im Flüsterton, ohne das Mädchen aus den Augen zu lassen): "Mama, die glotzt mich an. Sowas macht man doch nicht, oder?" "Aber du glotzt doch auch! Grüß' sie doch mal, vielleicht könnt ihr euch anfreunden." In dem Moment hört man von draußen ein zaghaftes "Dsao?" Zweifelsfrei nett gemeint. Daraufhin L.: "Nä, also wenn die "Sau" zu mir sagt ist sie nicht meine Freundin!" Ich erklärte ihr, dass es nur eine Begrüßung sei, aber L. glaubte mir nicht so recht. An den folgenden 2 Tagen ging das so weiter; man glotzte sich an, sagte Sau, drehte sich beleidigt weg und hatte dringend anderes zu tun.

In der Zwischenzeit waren wir dann auch mal am Pool. Und dort wurden wir gleich mit der nächsten Skurrilität konfrontiert: der Badekappe. Unser Kind kennt sowas nur aus Erzählungen, jetzt mußte sie (und wir natürlich auch) eine tragen. Zuwiederhandlungen werden mit peinlichem Aufsehenerregen bestraft. Die Badekappen konnte man für 3 Euro am Automaten ziehen. Dafür musste man 1-Euro-Stücke (ausschließlich 1-Euro-Stücke) einwerfen, an einem Griff drehen, und dann fiel eine Plastikkugel mit Badekappe drin unten raus. Toll, wenn man 3 Kappen braucht, aber nicht über 9 1-Euro-Stücke verfügt und auch niemand wechseln kann. Na ja. Weitere Regeln für den Poolbereich:
  • essen und trinken im Poolbereich und auf den Liegen verboten
  • die Sonnenliegen dürfen nicht verschoben werden
  • im Poolbereich darf nicht gerannt werden
  • schreien und lautes Unterhalten ist untersagt
  • nicht vom Beckenrand springen 
und diverses mehr. Wir haben uns entgegen unserer Art total gut benommen, L. hat vor lauter Respekt ihr Eis AUSSERHALB des Poolbereiches gegessen, wir haben uns immer ordentlich geduscht vor dem Schwimmen und haben unter den wachsamen Augen der gestrengen Bademeisterin spiessig unsere Bahnen gezogen. Und dann ist es passiert: L. ist versehentlich OHNE Badekappe mit den Füßen ins Wasser gegangen, stand bis zu den Waden im Babybecken und die Bademeisterin stand kurz vor dem Herzinfarkt. Wild pfeifend und gestikulierend kam sie angehetzt, zog L. aus dem Wasser und brabbelte aufgeregt auf sie ein, bis ich mein verstörtes Kind energisch an mich nahm. Wir haben dann auch den Poolbereich verlassen mit dem festen Vorsatz, an unserem letzten Urlaubstag sandverklebt und ohne Badekappe laut schreiend mit Anlauf vom Beckenrand zu springen, während unser Baby kekskneisternd auf der in den Schatten geschobenen Sonnenliege sitzt.

Unser großes Kind war nun nicht mehr sicher, ob die Italiener ganz normal seien, und während ich versuchte ihr Weltbild wieder zurecht zu rücken, stand plötzlich der kleine (italienische) Nachbarjunge von gegenüber auf unserer Terrasse. Er war nackedei, hatte seinen Schnuller im Mund und interressierte sich stumm für L. (er glotzte). L. glotzte zurück. Doch bevor einer von beiden irgendwas sagen konnte kam der Vater angelaufen und rief nach dem Kleinen. Sein Name war SIMONE. L. schaute mich daraufhin verzweifelt an, drehte sich um und verschwand in ihrem Hochbett. Sie hörte sich drei mal hintereinander ihre neue "Bibi und Tina"-CD an und zog beim Abendessen Resumeé:
"Also ich will euch mal was sagen: die Leute hier sind wirklich komisch. Aber der Strand ist schön."


03 Oktober 2011

Der Stinke-Peter

Einst saß in seinem dunklen Keller
ein alter, ungewasch'ner Wäller
und zitterte ganz elendig.

Im letzten Eckchen kauerte
er still und stumm und lauerte
seit Stunden schon mit steifem Genick.

Die nackte Panik fraß ihn auf,
sein altes Herz ging wohl bald drauf,
da hörte er die Treppe knacken!

Sein letztes Stündlein war gekommen!
Vor lauter Angst war er benommen
und wollt' schon in die Hose k....

Es war soweit. Mit kalter Klau'
packt' ihn am Wickel mit Radau
Gevatter Tod mit breitem Grinsen!

Mit festem Griff zog ihn der Recke
aus seiner dunklen Kellerecke!
Der Stinker konnte nur noch winseln.

In seiner allergrößten Not
beflehte er Gevatter Tod
ihn netter anzufassen.

Der Tod jedoch nur eisig lachte,
den Hampelmann nach oben brachte
um in der Küch' ihn loszulassen.

Da stand er nun, der arme Tropf,
vor einem vollen Badetopf
mit warmer Seifenlauge.

Den Irrtum sah er nun genau:
der Tod war doch nur seine Frau
mit ihrer schwarzen Haube!

Sie hob nun an mit laut' Gezeter:
"Du bist ganz schmutzig, alter Peter,
du stinkst wie eine Leiche!

Jetzt zieh dich aus, rasier den Schnorres!
Jedes mal der gleiche Zorres!
Ins Wasser nun, und weiche!!!"

Und siehe da, 'ne Stunde später
saß ein blitzeblanker Peter
eingehüllt in Seifenduft

nicht mehr ängstlich, dafür glücklich
vor des Weibes klein' Frisiertisch,
müde von der Kellerluft.

05 September 2011

Spucke

Hallo zusammen! Heute möchte ich mich über ein Phänomen auslassen, über das ich mich schon seit geraumer Zeit immer wieder ärgere: das Spucken.
In der Entwicklungsphase des Menschen gibt es verschiedene Phasen des Spuckverhaltens, nämlich:

I ) Säuglinge; sie sind spuckberechtigt, sie handeln reflexartig.

II) Speichel-Spucker I; diese Phase durchleiden Kinder, die das Säuglingsalter verlassen und Zähne bekommen. Auch sie sind spuckberechtigt, denn die Natur hat es einfach so vorgesehen.

III) Speichel-Spucker II; Sie sind NICHT MEHR SPUCKBERECHTIGT!!!
Merkmale: Sie sind definitiv aus dem Zahnungsalter raus, bewegen sich gerne mit dem Rad oder Skateboard fort, bevorzugt auf Treppenstufen, Bordsteinkanten oder unkoordiniert mitten auf der Straße. Man trifft sie in Rudeln an, sie tragen immer zu große Kleidung und legen großen Wert auf Kopfbedeckung mittels Basecap oder Kapuze.
Sie halten sich mit Vorliebe an Plätzen auf, die zum Verweilen einladen, also kleine Parks, Spielplätze oder Bushaltestellen. Die Kommunikation untereinander scheint per geheimer Handzeichen oder Geheimsprache statt zu finden, und Müll (leere Alk-Flaschen, Zigarettenkippen etc...) wird vermutlich zu Markierungszwecken einfach liegen gelassen.
UND: Sie spucken. Zu jeder Zeit, an jedem Ort. Der eine leise zischend in hohem Bogen, der andere laut vernehmlich. Nach 5 Minuten besteht Rutschgefahr im Umkreis von 10 m.
Da reiht sich Spuckebläschenhaufen an dicken Qualstermann, in allen Formen und Farben. LECKER!

Nun frage ich mich: WARUM???
Nach längerer Überlegung bin ich zu folgender Schlussfolgerung gekommen:

Sie können nix dafür.
Als die Menschheit sich vom Tier hervorgetan hat (vor sehr sehr langer Zeit), ist wohl gerade bei den männlichen Exemplaren der Markierungsinstinkt hängen geblieben. Bei den Meisten konnte er abtrainiert werden, aber das Urviech kommt gerade heutzutage immer wieder durch, und so können wir heute immer wieder überall Zeuge dieses urzeitlichen Verhaltens werden.

Das macht mir ANGST!
Ich guck mal, ob ich noch frische Eier zum Braten hab.....
Obwohl - der Appetit ist mir eigentlich vergangen.

29 Juli 2011

Schissi - Schicksalstage einer Schmeißfliege

Es war einmal ein Fliegenei,
draus' schlüpfte Madennackedei.
Er fraß sich durch die Reste
vom letzten Weihnachtsfeste;
Kartoffel, Fleisch und Rübe
War'n lecker, und er müde.
'Ne stille Ecke fand er nun
und schlief, mehr gab es nicht zu tun.
Und viele Tage später dann
wacht' auf ein Fliegenflattermann.
Ganz furchtbar schön schillerte er
in grün und blau, ein Farbenmeer!
Jedoch - die schwarzbehaarten Beine!
Na ja, ihr wißt schon was ich meine...
Und dieses nervige Gebrumm
wenn er im Hause summt herum!
Dazu die ew'ge Nascherei
am leckren Baby-Abendbrei.
Der Hausherr grollte "Jetzt ist Schluss!
Nun kommst auch du in den Genuss
der neuen Fliegenklatsche!"
Und zack! Gab's Fliegenmatsche.
Uns bleibt nun zur Erinnerung
am Fenster alter Fliegendung.

Nun sagt, was lehrt uns die Geschicht?
Auch schöne Farben retten nicht.

23 Mai 2011

Bierverschwörung

Der Ültje-Song mal anders oder
"Sommer im Garten II"

Kaum sitz ich drauß' im Garten, kommen sie von nah und fern,
die Mücken und die Wespen, ich hab sie gar nicht gern.
Sie summen und sie schwirren um mein Getränk herum,
bis sie darin ertrinken. Mein Gott, was sind die dumm!

Komm auch du - hau zu!
Bring sie um im Nu!

Nun zappeln sie verzweifelt im leckren Nass umher.
Ich sitze und betrachte, und freue mich gar sehr.
Ein bißchen Mitleid hab ich mit dem dummen Getier.
Der Spaß jedoch hört bei mir auf wenn es geht um mein Bier!

Komm auch du, schau zu!
Hau sie weg im Nu!

Jetzt dümpeln in dem Bierglas 5 Fruchtfliegen im Schaum,
3 Wespen leben auch nicht mehr, die 4. schafft's wohl kaum.
Trotz aller Schadenfreude keimt Schwermut in mir auf,
ich kipp das alte Bier weg, hol neues mir herauf.

Mann, ich ärger mich!
Ach wie ärgerlich!

Jetzt mach ich's aber schlauer, das Bier gehört nur mir!
Ich trinke aus der Flasche, bleib drin und schließ' die Tür.
Doch ach, was muß ich feststell'n, da sitzt doch glatt koppheister
ein dicker Brummer auf mei'm Bier, ein grüner Madenscheißer.

Und ich denke matt:
"Den hau ich jetzt platt!"

Erbost lauf ich im Hause mit der Fliegenklatsche rum.
Ich könnte aus der Haut fahr'n, das Tier hält mich für dumm!
Ich schlage wilde Schneisen in unser Mobiliar,
die Fliege findet's lustig. Ich glaub sie lacht sogar!

Kann es glauben kaum,
hab' vor'm Mund schon Schaum!!!

Doch dann kommt meine Chance, die Fliege nascht vom Bier.
Mit Häme hol ich aus und erschlag' das freche Tier!
Das Siegbewußtsein macht sich in meinem Körper breit,
genauso wie das Bier, aus der Flasche nun befreit!

Ach herrjeh, verflixt!
War schon wieder nix!

Ich rutschte auf den Knien rum, wurd' nass und immer nasser.
Das Wischen ließ' ich dann bald sein und holt' mir Sprudelwasser.
Im Garten saß ich wieder, die liebe Sonne schien.
Das Wasser blieb nun unberührt, doch was saß auf mein' Knien? . . .

20 Mai 2011

Fliesenleger ...

Ich hatte ja im November den Fliesenlegerblog angekündigt...
Also, jetzt schreib ich euch mal in Kurzfassung die Küchenfliesen-Aktion:

Es begab sich-ach nee, das wird zu lang.

Wir wollten Fliesen gucken, sind an ein Geschäft im Nachbarort geraten mit toller Fliesen-Auswahl und guter Beratung. Am gleichen Tag, als wir unsere Küchenmöbel bestellt haben, sind wir zum Fliesengeschäft hin und haben uns zumindest für die Bodenfliesen entschieden. Zeitgleich haben wir erfregt, ob die Firma auftragsmäßig in der Lage sei, innerhalb der nächsten 5 Wochen die Fliesen zu verlegen, denn in 6 Wochen käme die Küche.
"Ja Frau B., wenn ich gewußt hätte, dass SIE heute kommen, dann hätte ich meinen Zauberhut mitgebracht!"
Hä? Ok, jeder hat einen anderen Humor. Aber man versicherte uns, dass die Firma XY keinen hängen lässt.

Wir hatten 2 Wochen später kein Angebot, also rief ich an. Ja , es wäre in Arbeit und käme.
Nach 4 Wochen wurde ich nervös und rief wieder an. Ja, wir wären ja nicht erreichbar, sie hätte schon so oft angerufen (sie hatten 2 handynummern und die Festnetznummer) und nie einen erreicht. Aha. Was hat das mit dem Angebot zu tun? Egal.
Eine Woche später hatte ich die Schnauze voll. Den Wortlaut des Telefongesprächs erspare ich mir hier, das Resultat zählt: Der Chef persönlich kam kurzfristig um die Örtlichkeit zu begutachten, was ja auch grundlegend fürs Angebot ist, auf welches wir dann wieder eine Woche warten mussten und die Küchenlieferung entsprechend nach hinten schieben nmussten...

Dann war es soweit, der Junior kam mit einem großen Auto und fing an. Mit dem Ausladen. Und der Ausgleichsmasse. Und dem Telefonieren mit Papa. Und dann war er wieder weg, neue Ausgleichsmasse holen.
Nach 2 Tagen fing dann endlich das Verlegen der Fliesen an, die als reduzierter Restposten grad noch in ausreichender Menge im Keller lag.

Aber Junior hat die falschen Fliesen verlegt. Rein optisch fast identisch, aber das Format..... Fiel ihm erst auf, als schon 3 Reihen lagen. Ich habe ihn vor die Wahl gestellt, die Fliesen gegen die richtigen auszutauschen (viel Arbeit) oder uns die bereits verlegten zum Preis der eigentlich bestellten Fliesen zu überlassen (Verlustgeschäft).
Dann musste ich ihm sagen, wie er die Türzargen-Fliesenfugen-Problematik beheben soll und war anschließend (2 Stunden später) reif für diverse Schnäpse. Also wirklich, eine rechteckige Küche zu verfliesen (BODEN!!!) kann doch so schwer nicht sein!

Zu guter letzt kam der Chef zur Abnahme, also der Papa des Verlegers. Er hat mich dann vor der Haustür beiseite genommen und sagte:
"Da müssen Sie meinen Sohn aber mal loben! Dafür, dass er fast blind ist, hat er seine Arbeit sehr gut gemacht! Der arme Jung hat ja nur noch 20% Sehkraft, der macht alles über Tastsinn. Wir wollen ihn demnächst im Büro einsetzen....."

Tja, besser ist das wohl.

Der Gartenstuhl

oder
"Sommer im Garten I"

Die Sonne schien, die Vöglein sangen,
im Garten saß ich grad'.
Ideen wollt ich viele sammeln,
jedoch mein Stuhl war hart.

Wie soll man da Gedichte schreiben,
Geschichten oder mehr,
wenn Hinterteile kleben bleiben?
Ja, das wird wahrlich schwer.

Mit leisem Schmatz erhob ich mich
von meinem Gartenthron,
betrachtete ihn unglücklich.
Mir schien, er war voll Hohn.

Erzürnt ob dieser Dreistigkeit
begab ich mich ins Haus.
Ich schmollte eine Ewigkeit
und sah zum Fenster raus.

Da stand es nun, das Sitzgerät,
allein im Sonnenschein.
Ich dacht " Wenn's in der Sonne brät
dann soll es glücklich sein!"

Derweil zogen im Hintergrund
Gewitterwolken auf.
Nervöse Vöglein taten kund
"Gleich kommt ihr in die Trauf!"

Bedrohlich dunkel wurd es bald,
ein Mückenschwarm erhob sich.
Kurz drauf ein Blitz, dann hat's geknallt!
Der Stuhl blieb unbeweglich.

Von meinem sich'ren Fensterplatz
sah ich die ersten Tropfen
vom Himmel fallend - ratzdifatz -
den harten Stuhl beklopfen.

"Ha ha, das hast du nun davon,
du Sitzgelegenheit!"
dacht' wiederum nun ich mit Hohn,
jetzt ist es wohl soweit.

Von seinem hohen Ross herunter
steigen soll er nun.
Und morgen, wieder frisch und munter,
will ich dann auf ihm ruhn.



Der arme Stuhl.
Er kann nix dafür.
Ich auch nicht.
Aber er hat angefangen!
Vielleicht trinke ich morgen ein Bier auf ihm....

19 Februar 2011

Royaler Nachwuchs...

...drückt sich gewählt aus. Und das geht so:

Papa und Kind (gerade 3 geworden) rangeln lustig. Plötzlich hält das Kind inne und äußert sich empört:
"Manno Papa, beiß mir nicht ins Ohr, das ist mir ungenahm!!!"

Oder im Bauhaus an der Info-Theke:
"Hach Vater, wann fahren wir denn endlich wieder Heim, Vater?"
(Wir haben ihr das mit dem "VATER" nicht beigebracht. Aber es war ein lustiger Moment, denn umstehende Bauhaus-Kunden mussten lachen und haben das Kind zu diversen anderen Ausdrücken animiert...)