Miss Bexter's royale Gedanken

Das Leben ist ein Kaiserschmarrn...

12 Mai 2007

Der Erbsenkrimi

Liebe Bloggemeinde, lange habe ich Euch vernachlässigt - das alte MAC-Problem.... . Doch nun will ich Euch endlich etwas vom royalen Lustgarten erzählen.

Mit großem Glück haben wir mit Einzug in die neue royale Behausung auch einen "Schrebergarten" erworben. Direkt um die Ecke, 2 Gehminuten entfernt. Und das Beste: er kostet uns nix. Der Garten besteht (bestand) aus zwei Ackern, der eine wurde jahrzehntelang als Kartoffelacker genutzt, der andere als Allerlei-Gemüse-Beet. Beide mit Steinumfriedung.

Wir haben aus dem Gemüse-Allerlei eine Rasenfläche zaubern wollen. Mit viel Mühe und Getue haben wir jetzt eine punktuelle Grünansammlung erreicht, die sehr unbefriedigend auf uns wirkt. Schuld ist NATÜRLICH die 5 Wochen andauernde Trockenheit. Allerdings haben wir die ca. 25 qm große "Rasenfläche" täglich (TÄGLICH) mit ca. 100 l Wasser versorgt - mit der Gießkanne und geklautem Wasser vom Dorfbrunnen. Und trotzdem ist das Ergebnis miserabel....

Außerdem haben wir aus dem ehemaligen Kartoffelacker nun unsererseits ein Gemüse-Allerlei gemacht: Artischocken, Zuckermais, Dicke Bohnen, Stangenbohnen, Rosenkohlpflanzen, Kohlrabi, Salate, Lauch, Petersilie, Erdbeeren, Schnittlauch und zu guter Letzt auch ÖRBSEN. Das Lieblingsgemüse von Miss Bexter. Frische Erbsen aus der Schote - roh und knackig - das ist der Himmel auf Erden. Und weil ich den Hals nicht voll kriegen kann hab ich gleich ca. 100 Samen ausgesäht.
Und jetzt die Quizfrage: Wieviele Samen sind wohl aufgegangen? Na? Wer weiß es? Wer weiß es? Falsch!!!! NULL ist falsch, aber ganz nah dran... 7 (in Worten: Sieben) Pflanzen gucken aus der Erde. Ich habe dann die großen Lücken erneut mit Samen bestückt. NIX. Dann habe ich ganz viele Erbsensamen vorquellen lassen und DANN erst eingesäht. Wieder nix. Und da war ich doch sehr erstaunt. Ich hab in der Erde nach den Samen gesucht, und sie waren weg, einfach weg. Nicht ein Krümel war zu finden. Und dann hab ich gemerkt, wieviele Ameisen wir im Garten haben. Fast genauso viele Ameisen wie Wühlmäuse. Und da kam mir ein abstruser Gedanke: Haben die bissigen A-meisen (oder gar die assigen B-meisen?) etwa meine heiligen Örbsen aufgegessen? Wie geht das?
Da kommt so 'ne zauselige Arbeiter-A-Meise des Weges lang, frustriert ob ihres armseligen Lebens, stößt sich den Kopf an einem trockenen Erbsenkorn und denkt sich so: "Oh wow! Cool! Was großes Grünes! Wenn ich DAS mit in den Bau bringe, dann bin ich der King!!!" ? Oder hat sie vielleicht aus Häme die ganze Erbse allein aufgegessen, an Ort und Stelle? Ohne zu teilen? Wie sieht eine Ameise aus, die eine Erbse aufgegessen hat? Theoretisch geht das nicht, denn dann könnte sie nicht mehr laufen, weil ihr Bauch dann dicker wäre, als die Beine lang sind... Zudem haben wir ausschließlich rote Ameisen im Garten, und die sind extrem klein, viel kleiner als die normalen Schwarzen. Aber vielleicht hat die kleine Rote einen Pakt geschlossen mit den großen Schwarzen? Sie hat die Futterquelle verraten, und dafür darf sie jetzt bei den Schwarzen als Lagervorsteher der Futterkammern mitmachen und hat für ihr Leben ausgesorgt.... ?

Das wäre eine Erklärung für den wunderbaren Schwund meiner Örbsen. Und der Feuerbohnen. Aber Letztere sind mir fast wurscht. Das Ameisen-Problem beschäftigt mich in der Tat. Mittlerweile quellen wieder ganz viele Samen in einem Töpfchen vor sich hin. Manche fangen schon an zu keimen. Ich werde sie persönlich morgen in Töpfchen mit Erde stecken und auf meinem royalen Balkon betüddeln, bis sie die Köpfchen aus der Erde recken. Erst dann gehe ich das Risiko ein, sie zu ihren 7 Artgenossen in den Garten umzusiedeln.
Was den Rest des Gemüses angeht kann ich nicht klagen. Ich gehe davon aus, dass wir gegen Ende des Jahres keine Bohnen mehr sehen bzw. essen können - weder Dicke- noch Stangenbohnen.
Der Mais zickt etwas rum - er lebt noch, will aber nicht wachsen.

Lediglich Mutters Blumenzwiebeln sind meiner Meinung nach unwiederruflich dahin - aber diesmal waren es nicht die Ameisen. Hier waren die Wühlmäuse am Werk. Die Spur hat sie verraten- aufgebrochene Erde quer durchs "punktuelle Grün" bis zur Steinumfriedung, zaghafte Versuche nach links und rechts an den Steinen entlang, die gut 50 cm tief in der Erde stecken, schließlich rechts umd die Steine herum ab in die Rabatte, zielsicher auf das "Grab" der Blumenzwiebeln zu, abgetaucht, Zwiebel aufgegessen, auf der anderen Seite wieder aufgetaucht, kurz gerülpst und weitergebuddelt....
Man weiß nie, ob man bei solchen Entdeckungen lachen oder weinen soll. Bisher hat man mich nur laut lachend in unserem Garten gesehen, aber ich glaube, das wird sich sehr schnell ändern. Spätestens dann, wenn auch die dritte Erbsen-Aussaat in die Hose geht.

Für hilfreiche Tipps GEGEN Ameisen und Wühlmäuse und FÜR Erbsen bin ich absolut DANKBAR!

Es grüßt Euch ganz herzlich
die Bexterin