Miss Bexter's royale Gedanken

Das Leben ist ein Kaiserschmarrn...

28 Mai 2010

Ein ätzender Tag...

... beginnt meist harmlos. Man quält sich zu früher Stunde aus dem Bett, weckt das Kind, frühstückt und macht sich parat für den Tag in dem Glauben, das Kind um 8:00 Uhr im Kiga abzuliefern und einen freien Vormittag zu haben. Man verlässt um 7:50 Uhr das Haus, um wie gewohnt erst das Kind und dann sich selbst im Auto fest zu schnallen und denkt noch auf dem Weg zum Auto. "Mensch, der Mercedes hat aber scheiße geparkt...". Naja, man kennt es ja schon, ein Patient (angeblich schwerst gehbehindert) der Praxis M. (Physiotherapie) behindert mal wieder alle Autos, die im hauszugehörigen Hof parken. Mit einem Smart wäre ich noch dran vorbei gekommen, mit nem Clio auch noch. Aber mit einem Ford Transit (ohne Scharnier in der Mitte) und ohne Servolenkung wirds schwer. "O.K., reg dich nicht auf. Maximal 20 Minuten, dann ist der Typ weg." sage ich mir und atme tief durch. Vor 2 Tagen hatte ich mit diesem Typ wegen genau diesem Problem bereits eine Diskussion, während der er mir vorwarf, ich sei quasi selbst schuld, ich könnte ja gegenüber auf dem großen Schotterplatz parken, und ich ihm erklärte, dass ich dies nicht einsähe da ich Mieterin in diesem Haus sei und einen Anspruch auf diesen Parkplatz hätte, auch wenn mein Auto noch 3 Meter länger sei als jetzt.
Man könnte mich als kleinlich bezeichnen. Aber wenn ein dicker Mercedes alle 2 Tage für 1,5 Stunden den ganzen Fuhrpark unseres Hauses blockiert, kann man schonmal aus der Haut fahren. Auch gegenüber behinderter Menschen. Quintessenz: Ich musste andere Mieter aus dem Haus wachklingeln um sie zu bitten, ihre Autos irgendwie um zu parken, damit ich mit meinem Transit und meiner mittlerweile nörgeligen Tochter um 8:58 nach langem hin und her schweißgebadet das royale Gelände verlassen konnte. Da ist man doch schon bedient, oder?
So, und um die Sache abzukürzen zähle ich nur noch Stichpunktartig die nachfolgenden negativen Ereignisse meines ätzenden Tages auf:

- Auf dem Weg zum Kiga feststellen, dass Tank leer ist. Gut, Kind abliefern, tanken fahren. Gesagt getan, aber: EC-Karte nicht lesbar, kein Bargeld dabei, vom ohnehin schon überzogenen Haushaltskonto bezahlen und hoffen, dass es keiner merkt.

- Nach kurzem Besuch der Sparkasse weiter zum Einkaufen. Lidl. Ich parke dort, wo sonst nie einer parkt, um das morgendliche Dilemma nicht zu wiederholen. Ich suche mir einen Parkplatz neben dem Leerguthäuschen in praller Sonne aus. Da bin ich sicher. Aussteigen, Einkaufswagen holen. Feststellen, dass eine ältere Dame mit Gichthänden ihren Chip aus dem Einkaufswagen in der Reihe neben mir nicht rausbekommt. Den eigenen Wagen an die Seite stellen und der äußerst dankbaren Dame helfen. Sich umdrehen und feststellen, der eigene Wagen ist weg.

- frustriert mit dem letzten 50 Cent Stück einen neuen Wagen holen, diesen beim Einkauf KEINESFALLS loslassen. Bezahlen klappt diesmal. Mit vollem Wagen aus dem Geschäft schieben und feststellen, dass nicht nur 3 cm rechts neben mir, sondern auch 2m hinter mir zufällig Autos geparkt haben. Innerlich kochen, vor allem bei der Feststellung, dass im weiten Umkreis mindestens 30 freie Parkplätze sind, ich aber schon wieder vor dem gleichen Problem stehe wie heute morgen. Als Beifahrer müßte ich auf der Fahrerseite einsteigen. HÄTTE MEIN AUTO DOCH BLOSS EIN SCHARNIER IN DER MITTE! Es hilft nix, ich packe meine Beute durch den Kofferraum ein, und während ich den Einkaufswagen zu seinem Parkplatz bringe denke ich noch, "sei froh dass nicht auch links von dir einer parkt."
Ich muß jetzt nicht erwähnen, was ich sah, als ich zum Auto zurückkam.

Also ehrlich, ich war fix und alle. Und ich bin erst heute in der Lage dazu, dies nieder zu schreiben. Passiert ist das Alles schon vor einer Woche, hat mich aber derart geärgert, dass ich bis gestern daran geknabbert habe.

Was kann man denn noch so braten außer Ei?

20 Mai 2010

Ein lustiger Tag

Der Tag mit unserem royalen Nachwuchs fängt meist zäh an. Zu früher Stunde, so gegen 6.15 Uhr, ist sie noch tranig und nicht zum Spaßen aufgelegt. Wir auch nicht. Aber heute war alles anders. Um kurz nach 6 hat sie schon fröhlich nach ihrem Papa gekräht, um sich anschließend selbst mit dem Singen einschlägiger Kinderlieder zu belustigen, zum Beispiel "Häschen in der Tube". Der Vormittag im Kindergarten war schön, man hat Schmetterlinge "geprickelt", und dann hat man bei Omi zu Mittag gegessen. Nach dem Mittagsschlaf durfte L. mir beim Kochen helfen. Es kam ein interressantes Menü zustande, nämlich "Essensklumpen mit Eismatsch" (Hühnerbeine mit Gemüsereis). Dazu gab es Gurkensalat, der recht saftig geriet und somit zu Gurkensuppe erklärt wurde. Parallel wurde in der Wohnung über uns gebohrt, worüber wir uns ziemlich erschreckt haben. Aber auch dafür gab es eine plausible Erklärung: "Scheiße, Herr Riebsam bohrt und macht Haus kaputt. Oder vielleicht der Gerd?" (Gerd hat uns letztens bei der Hausrenovierung geholfen und auch gebohrt).
Von wem hat se das bloß?

09 Mai 2010

Arschlochkinder und Hühnerkacke

Man könnte meinen, ich sei frustriert. Das stimmt. Liegt aber daran, dass Frustration zu meiner Grundstimmung gehört.
Diese Grundstimmung blüht immer dann besonders auf, wenn sie durch äußere Einflüsse bestätigt wird. In diesem Fall war der Kindergarten der Auslöser.
Wie im vorangegangenen blog erwähnt, ist unsere Tochter nun ein Kiga-Kind, und das ist gut so. Schlecht ist, dass sie in den letzten 4 Wochen ihre ganze gute Erziehung über Bord geworfen hat. Und die Schuld schiebe ich einem Arschlochkind zu. Den Namen erwähne ich nicht, obwohl man ihn sich leicht denken kann, denn wenn man Justin und Dustin ausschließt, bleibt nur noch ein Name übrig, und der fängt mit "L" an und heißt übersetzt "Löwe". Und so benimmt sich der Lorbas auch. Er ist 1 Jahr älter als unser Kind, kann sich verbal kaum äußern, schubst andere Kinder grundlos, tritt sie (wenns sein muß auch ins Gesicht), nimmt ihnen das Spielzeug weg und bekommt regelmäßig hysterische Anfälle mit hauen und treten und schreien. Unserer Tochter imponiert das ungemein, und so kam, was kommen mußte: Sie benimmt sich neuerdings zuhause wie ein Arschlochkind. Ich bin darüber extrem empört, versuche mich aber damit zu trösten, dass ich auch nicht besser war. Allerdings war ich damals schon 16 Jahre alt, unsere Tochter ist erst 2. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist.

Hinzu kommt, dass meine bucklige Verwandtschaft ihren Anteil dazu beiträgt, indem sie dem Kind Unterricht in Fäkalsprache gibt. Das ist bei einem 2jährigen Mädchen erstmal lustig, wächst sich aber mit der Zeit wahrscheinlich unheilbar aus. Um dem entgegen zu wirken versuche ich ihr momentan beizubringen, dass sich "Vogelmist" besser anhört als "Hühnerkacke". Ja, ich gebe zu, "Hühnerkacke" reimt sich einfach besser auf "Zickezacke". Die Alternative ist "Zickezack, Guanosack", aber das scheint noch zu kompliziert zu sein ;-)
Ich kämpfe gegen Windmühlen an, denn das allgemeine Entzücken ist groß, wenn unsere Kleine mit verschmitztem Grinsen und Augenaufschlag mitten im Aldi laut ihre Parole schmettert. Ich befürchte nur, dass dieses Entzücken in 2 Jahren in blankes Entsetzen umschlägt, denn dann wird es keine Hühnerkacke mehr sein, sondern ganz schlimme andere Dinge, für die man früher ein Stück Seife lutschen durfte. Und am allerschlimmsten ist ja dann auch die Tatsache, dass man alles auf die Eltern zurückführt.

Ein Ei braten hilft da wahrscheinlich nicht. Hmpf.