Miss Bexter's royale Gedanken

Das Leben ist ein Kaiserschmarrn...

23 Mai 2011

Bierverschwörung

Der Ültje-Song mal anders oder
"Sommer im Garten II"

Kaum sitz ich drauß' im Garten, kommen sie von nah und fern,
die Mücken und die Wespen, ich hab sie gar nicht gern.
Sie summen und sie schwirren um mein Getränk herum,
bis sie darin ertrinken. Mein Gott, was sind die dumm!

Komm auch du - hau zu!
Bring sie um im Nu!

Nun zappeln sie verzweifelt im leckren Nass umher.
Ich sitze und betrachte, und freue mich gar sehr.
Ein bißchen Mitleid hab ich mit dem dummen Getier.
Der Spaß jedoch hört bei mir auf wenn es geht um mein Bier!

Komm auch du, schau zu!
Hau sie weg im Nu!

Jetzt dümpeln in dem Bierglas 5 Fruchtfliegen im Schaum,
3 Wespen leben auch nicht mehr, die 4. schafft's wohl kaum.
Trotz aller Schadenfreude keimt Schwermut in mir auf,
ich kipp das alte Bier weg, hol neues mir herauf.

Mann, ich ärger mich!
Ach wie ärgerlich!

Jetzt mach ich's aber schlauer, das Bier gehört nur mir!
Ich trinke aus der Flasche, bleib drin und schließ' die Tür.
Doch ach, was muß ich feststell'n, da sitzt doch glatt koppheister
ein dicker Brummer auf mei'm Bier, ein grüner Madenscheißer.

Und ich denke matt:
"Den hau ich jetzt platt!"

Erbost lauf ich im Hause mit der Fliegenklatsche rum.
Ich könnte aus der Haut fahr'n, das Tier hält mich für dumm!
Ich schlage wilde Schneisen in unser Mobiliar,
die Fliege findet's lustig. Ich glaub sie lacht sogar!

Kann es glauben kaum,
hab' vor'm Mund schon Schaum!!!

Doch dann kommt meine Chance, die Fliege nascht vom Bier.
Mit Häme hol ich aus und erschlag' das freche Tier!
Das Siegbewußtsein macht sich in meinem Körper breit,
genauso wie das Bier, aus der Flasche nun befreit!

Ach herrjeh, verflixt!
War schon wieder nix!

Ich rutschte auf den Knien rum, wurd' nass und immer nasser.
Das Wischen ließ' ich dann bald sein und holt' mir Sprudelwasser.
Im Garten saß ich wieder, die liebe Sonne schien.
Das Wasser blieb nun unberührt, doch was saß auf mein' Knien? . . .

20 Mai 2011

Fliesenleger ...

Ich hatte ja im November den Fliesenlegerblog angekündigt...
Also, jetzt schreib ich euch mal in Kurzfassung die Küchenfliesen-Aktion:

Es begab sich-ach nee, das wird zu lang.

Wir wollten Fliesen gucken, sind an ein Geschäft im Nachbarort geraten mit toller Fliesen-Auswahl und guter Beratung. Am gleichen Tag, als wir unsere Küchenmöbel bestellt haben, sind wir zum Fliesengeschäft hin und haben uns zumindest für die Bodenfliesen entschieden. Zeitgleich haben wir erfregt, ob die Firma auftragsmäßig in der Lage sei, innerhalb der nächsten 5 Wochen die Fliesen zu verlegen, denn in 6 Wochen käme die Küche.
"Ja Frau B., wenn ich gewußt hätte, dass SIE heute kommen, dann hätte ich meinen Zauberhut mitgebracht!"
Hä? Ok, jeder hat einen anderen Humor. Aber man versicherte uns, dass die Firma XY keinen hängen lässt.

Wir hatten 2 Wochen später kein Angebot, also rief ich an. Ja , es wäre in Arbeit und käme.
Nach 4 Wochen wurde ich nervös und rief wieder an. Ja, wir wären ja nicht erreichbar, sie hätte schon so oft angerufen (sie hatten 2 handynummern und die Festnetznummer) und nie einen erreicht. Aha. Was hat das mit dem Angebot zu tun? Egal.
Eine Woche später hatte ich die Schnauze voll. Den Wortlaut des Telefongesprächs erspare ich mir hier, das Resultat zählt: Der Chef persönlich kam kurzfristig um die Örtlichkeit zu begutachten, was ja auch grundlegend fürs Angebot ist, auf welches wir dann wieder eine Woche warten mussten und die Küchenlieferung entsprechend nach hinten schieben nmussten...

Dann war es soweit, der Junior kam mit einem großen Auto und fing an. Mit dem Ausladen. Und der Ausgleichsmasse. Und dem Telefonieren mit Papa. Und dann war er wieder weg, neue Ausgleichsmasse holen.
Nach 2 Tagen fing dann endlich das Verlegen der Fliesen an, die als reduzierter Restposten grad noch in ausreichender Menge im Keller lag.

Aber Junior hat die falschen Fliesen verlegt. Rein optisch fast identisch, aber das Format..... Fiel ihm erst auf, als schon 3 Reihen lagen. Ich habe ihn vor die Wahl gestellt, die Fliesen gegen die richtigen auszutauschen (viel Arbeit) oder uns die bereits verlegten zum Preis der eigentlich bestellten Fliesen zu überlassen (Verlustgeschäft).
Dann musste ich ihm sagen, wie er die Türzargen-Fliesenfugen-Problematik beheben soll und war anschließend (2 Stunden später) reif für diverse Schnäpse. Also wirklich, eine rechteckige Küche zu verfliesen (BODEN!!!) kann doch so schwer nicht sein!

Zu guter letzt kam der Chef zur Abnahme, also der Papa des Verlegers. Er hat mich dann vor der Haustür beiseite genommen und sagte:
"Da müssen Sie meinen Sohn aber mal loben! Dafür, dass er fast blind ist, hat er seine Arbeit sehr gut gemacht! Der arme Jung hat ja nur noch 20% Sehkraft, der macht alles über Tastsinn. Wir wollen ihn demnächst im Büro einsetzen....."

Tja, besser ist das wohl.

Der Gartenstuhl

oder
"Sommer im Garten I"

Die Sonne schien, die Vöglein sangen,
im Garten saß ich grad'.
Ideen wollt ich viele sammeln,
jedoch mein Stuhl war hart.

Wie soll man da Gedichte schreiben,
Geschichten oder mehr,
wenn Hinterteile kleben bleiben?
Ja, das wird wahrlich schwer.

Mit leisem Schmatz erhob ich mich
von meinem Gartenthron,
betrachtete ihn unglücklich.
Mir schien, er war voll Hohn.

Erzürnt ob dieser Dreistigkeit
begab ich mich ins Haus.
Ich schmollte eine Ewigkeit
und sah zum Fenster raus.

Da stand es nun, das Sitzgerät,
allein im Sonnenschein.
Ich dacht " Wenn's in der Sonne brät
dann soll es glücklich sein!"

Derweil zogen im Hintergrund
Gewitterwolken auf.
Nervöse Vöglein taten kund
"Gleich kommt ihr in die Trauf!"

Bedrohlich dunkel wurd es bald,
ein Mückenschwarm erhob sich.
Kurz drauf ein Blitz, dann hat's geknallt!
Der Stuhl blieb unbeweglich.

Von meinem sich'ren Fensterplatz
sah ich die ersten Tropfen
vom Himmel fallend - ratzdifatz -
den harten Stuhl beklopfen.

"Ha ha, das hast du nun davon,
du Sitzgelegenheit!"
dacht' wiederum nun ich mit Hohn,
jetzt ist es wohl soweit.

Von seinem hohen Ross herunter
steigen soll er nun.
Und morgen, wieder frisch und munter,
will ich dann auf ihm ruhn.



Der arme Stuhl.
Er kann nix dafür.
Ich auch nicht.
Aber er hat angefangen!
Vielleicht trinke ich morgen ein Bier auf ihm....