Miss Bexter's royale Gedanken

Das Leben ist ein Kaiserschmarrn...

30 September 2006

Waldschätze der besonderen Art

Als ich noch ein kleines unschuldiges Mädchen war habe ich sehr oft meine Omi besucht. Diese Frau ist der Inbegriff meiner Kindheit. Sie hatte unendliche Geduld mit mir, war immer bestrebt, mir leckeres Essen vorzusetzen und mich kindgerecht zu beschäftigen. Um mich von der Glotze wegzulocken hat sie das "Wir-gehen-Waldschätze-suchen"- Spiel erfunden. Waldschätze: sind alle Gegenstände, die man im Wald/Wiese findet, z. Bsp: blaue Federn von Eichelhähern, Eierschalen, schöne Scherben, besonders bizarr geformte Wurzeln oder Äste oder schöne Glasflaschen...
So. Jetzt bin ich mittlerweile viiiieeel älter und halte trotzdem noch unbewußt die Augen nach Waldschätzen auf. Vor 2 Tagen hab ich wieder einen gefunden. Ich wollte nur Walnüsse sammeln, an einem bestimmten Walnußbaum (die sind mittlerweile selten geworden und man muß wissen wo einer steht, der nicht vom gemeinen Volk gebeutelt wird). Ich hatte mäßigen Erfolg, und auf der Suche nach Nüssen, die sich vielleicht im hohen Gras verstecken, fand ich dann einen erstaunlichen Waldschatz: eine DVD-Hülle. Und nicht irgendeine, sondern eine der besonderen Art. Den Titel hab ich gar nicht gelesen, denn nach Betrachtung der Rückseite (Geschlechtsteile in Großformat in eindeutiger intimer Situation) hab ich das Ding fallengelassen und war erstmal ziemlich perplex. Dann habe ich ca. 2 Minuten darüber nachgedacht, was man wohl mit einer DVD im Wald/Wiese anfängt. Schmutzige Heftchen oder Bildbände könnte man sich ja erklären, aber ne DVD? Ich schwöre, im Walnußbaum war kein Bildschirm und kein DVD-Player. Hm.
Der nächste Impuls war: "Schmeiß ich das Ding doch einfach in die Äste, vielleicht fallen ein paar Nüsse runter..." (Äste zum Werfen waren rar), aber dann wurde mir die Absurdität dieser Idee direkt klar. Was, wenn die Hülle in den Ästen hängenbleibt? Und dann eine liebende Omi mit ihrem Enkelchen hier Nüsse vom Baum werfen will? Und statt der Nüsse die Porno-DVD-Hülle runterfällt?

Ich hab die Hülle einfach liegenlassen und bin gegangen. Und ich trau mich auch nicht mehr dort hin aus lauter Angst, ich könnte einem kranken Hirn in die Arme laufen welches eine abnormale Assoziation zu NÜSSEN hat...

27 September 2006

Hornhaut am Steiß

Manchmal erfinde ich durch Zufall ganz ultimative Dinge. So auch vor einigen Wochen:
Ich saß im Schneidersitz auf dem Boden und war mit irgendwas bechäftigt. Irgendwann merkte ich, dass ich nix mehr merkte, weil nämlich meine Beine eingeschlafen waren, und zwar vom kleinen Zeh bis zu der Stelle, wo die Beine aus dem Bauch rauswachsen. Ich hätte sie quasi schmerzfrei amputieren können (dann wäre ich auch mein Fußproblem losgeworden), hab ich aber gelassen weil's unpraktisch ist.
Um sie wieder zu wecken, hab ich die Fußsohlen aneinandergelegt (im Sitzen natürlich), die Füße in die Hände genommen und dann quasi mit den Füßen applaudiert. Das geht aber nur in der Luft. Also muß man sich nach hinten "wippen" und die Balance halten - vorzugsweise mit dem Steiß. Nach 3 Minuten hat man dann die erste Blase am Steiß und die Schnauze voll von der dämlichen Verrenkung, aber die Beine werden wieder munter und der Lebensgefährte hatte Spaß beim Zusehen.
Macht man das mehrmals am Tag über einen längeren Zeitraum, bildet sich dicke Hornhaut am Steiß. Über den Nutzen dieser Erfindung muß ich noch nachdenken, aber ich melde schonmal Patent an.

14 September 2006

Haßzone Fuß

Liebe Bloggemeinde, in den letzten Tagen habe ich euch ein wenig vernachlässigt. Und zwar deshalb, weil eine höhere Macht meinen Internetanschluss negativ beeinflußt hat. Aber da es grade spontan funktioniert, nutze ich die Gelegenheit, um meinem Frust freien Lauf zu lassen und euch mit meinem neuen Haßobjekt zu konfrontieren: Dem weiblichen Fuß.

Die letzten Tage waren ja erfreulicherweise wieder wunderbar; die Sonne schien, die Wäsche trocknete vorbildlich auf dem Balkon und die Grillsaison wurde quasi neu eröffnet. Aber mit den Sonnenstrahlen kamen auch wieder die Flip-Flops. Und damit auch ein Phänomen, das ich bis heute nicht nachvollziehen kann.

Die meisten Frauen zeigen gerne ihre Füße, was die Schuh-Industrie dankend mit einem Überfluss an Flip-Flop-Modellen belohnt. Ich bin der Meinung, dass Füße so ziemlich der häßlichste Part des menschlichen Körpers sind, gleich nach den Knien. Meine Füße verstecke ich lieber, denn der liebe Gott (der fiese Möpp) hat zu meinen Zehen gesagt: "Ihr werdet ganz ganz lang und superdünn!" Ergebnis: die Zeigezehen sind länger als die dicken Onkel, die Zehenkuppen sind teils hammerförmig, teils rund, und der kleine Timp ist nur rudimentär vorhanden. Kurz: Meine Füße sind potthäßlich. Offene Schuhe sind daher für mich TABU, denn was ich selbst kaum ertragen kann, mute ich meinen Mitmenschen nur ungern zu. Aber den Frauen ist das offensichtlich wurscht, denn seit Flip-Flops salonfähig sind, werden sie auch gerne getragen. Und zu allem Übel auch meist von Frauen mit ganz schlimmen Füßen. Da sind die Zehen krumm und schief, die Nägel sind verhornt oder rissig und Hühneraugen blinzeln einem zu. Möglichst blättert auch noch der Nagellack ab und die Fersenhornhaut ist dunkelgelb und verfügt über antike Dreckeinschlüsse (viel Olf!). Da vergeht einem doch alles! Und dann das schlurfig-schlappige Geräusch beim Laufen! Auf dem Campingplatz oder in der Freizeit - o.K. Aber im Büro? Beim Vorstellungsgespräch? Überhaupt auf der Arbeit?

Ich bin echt froh, dass der Herbst vor der Tür steht und die Flip-Flops wieder gegen die (zwar nicht minder häßlichen, aber dafür vorne geschlossenen) Schnabelschuhe ausgetauscht werden. Allerdings werden dann auch wieder diese gräßlichen Babymuster-Wollstrickmützen mit Ohrenklappen und Bommel dran ausgepackt.... Uuuuaaaaahhhhh!!!!

09 September 2006

Apfel-Abzocke auf'm Parkplatz

Vor einigen Tagen wollte ich mal wieder in unserem örtlichen Supermarkt einkaufen. Ich parkte mein royales Gefährt, öffnete die Tür um auszusteigen und wurde sofort von einer kindlichen Stimme monoton angesprochen: "Entschuldigen Sie, möchten Sie vielleicht einen Apfel kaufen?" Hä? - dachte ich, was is nu los??? Autoradio noch an? Wieder ein neuer Nerv-Radio-Werbespot? Aber nein. Ein geübter Blick über die linke Schulter eröffnete mir folgendes:
Wie aus dem Boden gewachsen stand ein kleines Schulmädchen vor mir. Zahnspange - Brustbeutel - gut gekleidet - deutschsprachig. Es hielt mir relativ untheatralisch zwei Äpfel entgegen (übrigens die einzige Geste, die es einstudiert hatte), und leierte ohne jegliche Mimik nochmals seinen Text runter: "Entschuldigen Sie, möchten Sie vielleicht einen Apfel kaufen?" Etwas verwirrt ob der direkten Ansprache schaute ich mich verstohlen nach etwaigen Erziehungsberechtigten oder einer versteckten Kamera um, entdeckte aber weder das eine noch das andere. Das Kind realisierte sofort
(und immernoch ohne emotionale Regungen) meine Unsicherheit und setzte gekonnt nach: " Nur 10 cent, selbstgepflückt und ungespritzt!" Wow - 10 cent! 10 cent fürs Sparschwein, das erste selbstverdiente Geld! "Respekt" -dachte ich mir. Ein Kind hat Wünsche und tut selbst was dafür. Es bettelt nicht, sondern bietet eine Gegenleistung. Sofort wurden Erinnerungen in mir wach; die harten Zeiten meiner Kindheit liefen vor meinem inneren Auge ab, und zwar die Phasen, in der Eltern auf Kinderwünsche immer mit dem Satz "Mal sehen..." antworten. Ich wollte damals ein Pony haben, meine beste Freundin C. auch. Da hieß es dann auch immer "Mal sehen..." Um unseren Eltern zu beweisen, dass wir es ernst meinten, haben wir selbst Geld verdient. Wir malten Steine bunt an, bastelten mit getrockneten Blumen kleine Kärtchen, die man an Sträuße hängen konnte, wir strickten Püppchen und Tiere und schrieben und illustrierten kleine Kinderbücher. Das alles verkauften wir mit selbstgebastelten Bauchläden im Ort und verdienten nicht schlecht damit. Wir haben sogar einen Circus organisiert, Kaffee und Kuchen verkauft und Sauerampfer und Kamille gesammelt und an den Mann (bzw. die Hausfrau) gebracht. Nach 2-3 Jahren hatten wir dann fast 1000 DM verdient. Ein Pony haben wir bis heute nicht. Aber trotzdem, es hat Spaß gemacht, es war ein Abenteuer und geschadet hat es uns auch nicht...

Zurück zu den Äpfeln: Natürlich habe ich, in nostalgischen Träumen schwelgend, dem Mädchen gleich 2 Äpfel abgekauft. Und natürlich auch für mehr als 20 cent. Es hüpfte fröhlich davon (die erste emotionale Regung), und ich hatte das beruhigende Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Hätte ich vorher gewußt, daß die Äpfel erst sauer und dann bitter schmecken und außerdem die Behausung einer Familie namens "Wurm" sind, hätte ich vielleicht den Preis runtergehandelt.

Und was lernen wir aus der Geschicht?
Kauf ungeprüfte Äpfel nicht!

05 September 2006

Frustabbau mittels Selbstablenkung

Heute ist ein ganz furchtbarer Tag. Gestern war's auch schon schlimm, aber heute... Mir steht morgen ein Besuch bei der Arge (früher A-amt) bevor, wo wieder mal über meine berufliche Zukunft sinniert wird. Letztendlich wird es wie immer mit der Analyse meiner arbeitslosen Vergangenheit enden. Man bekommt ja immer so nette "to do"-Listen, in denen die Aufgaben des Arbeitssuchenden und die der Arge aufgelistet werden. Ich hatte mehrere Punkte abzuarbeiten (die Arge natürlich nur 2), wobei ich gestehen muß, dass ich einen Punkt völlig außer acht gelassen habe. Alles laß ich mir ja nun auch nicht aufzwingen, ein bißchen Stolz hat ja nun jeder. Aber dieser Stolz wird mir wahrscheinlich eine Sperre einbringen. Nun ja. Die Arge hat aber auch nicht alles eingehalten. Zum Beispiel den Punkt "Beratung". Unter Beratung stelle ich mir eine gewisse Hilfestellung bezüglich meiner Fragen vor, Alternativvorschläge zwecks Quereinsteiger-Beruf oder Adressen-Nennung von entsprechenden Internetportalen. Alles nicht geschehen - natürlich. Stattdessen wurde mir als Aufgabe gegeben, meine Fragen quasi selbst zu beantworten und die Ergebnisse bei der nächsten Sitzung, also morgen, zu präsentieren. Hurra. Da ich nicht wirklich erfolgreich war kann ich auch keine detaillierten Präsentationen vorlegen und habe dementsprechend Muffensausen.

Um mich selbst von dieser Schmach ein wenig abzulenken (denn stolz auf meine Arbeitslosen-Situation bin ich nicht), habe ich in den letzten 3 Tagen produktiv und intensiv an unserem Campingbus-Mobiliar gearbeitet. Unsere selbstgezimmerten Holztruhenbänke und auch der Hubtisch bedurften noch eines Anstriches, und so haben wir kurzerhand meinen Balkon und das Wohnzimmer mit denselben vollgestellt. Ziel: Kuhfleck-Muster auf Möbelstück (jaaa, abgedroschene Idee, aber zu unserem ehem. Polizeibus paßt das Design "Bulle" eben am besten).

1. Tag: erster Anstrich in weiß unter Einbeziehung meiner selbst, des Teppichbodens und meines Hundes.

2. Tag: zweiter Anstrich in weiß (komisch, das Holz saugt die Farbe einfach auf und gibt sie nicht mehr her...)

3. Tag: Hund ausquartiert, Teppichboden abgedeckt. Heute habe ich, künstlerisch begabt wie ich nunmal bin, schwarze Kuhflecken auf Tischaußen- und Innenseite und die Truhenbank gemalt. Und ich habe festgestellt: Schitte auch, das ist gar nicht so einfach! Klar, schwarze Flecken malen kann jeder, aber ich habe einen gewissen Anspruch an das Optische (berufliche Vorbelastung). Irgendwie muß es ja passen, und es sollte schon andeutungsweise wie Fell aussehen und nicht wie banal gemalte Kreise mit harter Kante. Es ist mir nicht zu meiner Zufriedenheit gelungen, aber ich finde es akzeptabel. Allerdings ist jetzt mein Pinsel tot, denn durch meine energische Flecken-Auftupf-Methode sind die Borsten geborsten...

Aber: ich bin jetzt Profi im Flecken-auftupfen. Vielleicht sollte ich diese wertvolle Erfahrung in meine Stellensuche aufnehmen:

"Junge Frau mit Design-Erfahrung sucht Anstellung in bäuerlichem Betrieb zwecks modischer Einkleidung Ihrer glücklichen Kühe..."

03 September 2006

Wort zum Sonntag

Eine unserer alten Familienweisheiten besagt:

"Wenn dir jemand auf deine rechte Nase schlägt, so halte ihm auch deine linke hin!"

Royaler Aufruf - Miss Bexter's Staatsbesuch in Italien

Liebe Leser, ich und mein Hofstaat (ich weiß, der Esel nennt sich immer zuerst, aber bei Hofe gelten andere Regeln ;) ) haben eine Reise nach Italien geplant. Das heißt, von Planung kann keine Rede sein, wir haben es, sagen wir mal so, angedacht. Und zwar für Oktober, für 8-10 Tage mit unserem Campingbus (jaaa, Campingbus - incognito sozusagen).
Problem: Die meisten Campingplätze haben dann schon zu, Ausflugsziele ebenso. Wir dachten an die Region um Neapel (Pompeji MUSS ich sehen!) und den Stiefelabsatz (Taranto / Gallipoli).

Und jetzt die Frage an ALLE:
Hat schon irgendwer um die gleiche Zeit mal Urlaub in Italien gemacht und kann mit Erfahrungen prahlen ??? Ist prinzipiell abzuraten oder ist es gerade dann sehr schön dort? Hat jemand Tipps bezüglich Campingplätzen, Ausflugszielen oder Restaurants? Hat jemand Alternativen zu bieten (Gardasee, Lago Maggiore etc...)?

Ich weiß, das bloggen ist nicht mit einem Themen-forum zu vergleichen. Trotzdem wäre ich dankbar für jeden Tipp und würde es nach Bedarf auch mit Tipps für die Region Toskana (wahlweise auch Maria Laach ;) ) belohnen.

Also: Bitte diesen blog an ganz viele weiterleiten, Freunde befragen und FLEISSIG KOMMENTIEREN...

DANKEEEEEE!

01 September 2006

Hose aus Haut

Fernsehwerbung an sich ist ja sehr nervig. Dauernd hört man Kinderchöre "Hallo Muttis, hört mal zuuuuuuuuuuuuu...." schreien oder frustrierte geile Frauen nach ihren Männern (Max) rufen. Deshalb schalte ich in den Werbepausen immer um oder nutze die Gelegenheit, meinen royalen Thron im Bad zu besuchen. Aber manchmal vergesse ich beides (z.Bsp. nach exzessivem Alkoholgenuss oder weil ich grad telefoniere), und so kam mir die Ehre zuteil, die Hauthosen-Werbung zu sehen. Normalerweise vergesse ich Werbespots sofort wieder, aber DIESER hat sich in mein Hirn eingebrannt. Es geht um ein Pflegeprodukt, welches die Eigenschaft besitzt, bei regelmäßiger Anwendung Zellulite verschwinden zu lassen. Dies wird bildlich dargestellt, indem sich eine nackte Frau von der Hüpfe... äh, Hüfte abwärts in Zeitlupe und Großaufnahme die beulige Haut abstreift wie eine Hose, und darunter kommt die neue glatte Haut zum Vorschein. Ich find's echt eklig. Wenn sich dann noch der Joghurt-Werbespot anschließt, in dem sich eine andere Frau mit ihrer grünpickligen Erdbeerzunge die Lippen leckt, ist die Ekelgrenze erreicht und ich besinne mich meines Throns im Bad...