Miss Bexter's royale Gedanken

Das Leben ist ein Kaiserschmarrn...

05 September 2006

Frustabbau mittels Selbstablenkung

Heute ist ein ganz furchtbarer Tag. Gestern war's auch schon schlimm, aber heute... Mir steht morgen ein Besuch bei der Arge (früher A-amt) bevor, wo wieder mal über meine berufliche Zukunft sinniert wird. Letztendlich wird es wie immer mit der Analyse meiner arbeitslosen Vergangenheit enden. Man bekommt ja immer so nette "to do"-Listen, in denen die Aufgaben des Arbeitssuchenden und die der Arge aufgelistet werden. Ich hatte mehrere Punkte abzuarbeiten (die Arge natürlich nur 2), wobei ich gestehen muß, dass ich einen Punkt völlig außer acht gelassen habe. Alles laß ich mir ja nun auch nicht aufzwingen, ein bißchen Stolz hat ja nun jeder. Aber dieser Stolz wird mir wahrscheinlich eine Sperre einbringen. Nun ja. Die Arge hat aber auch nicht alles eingehalten. Zum Beispiel den Punkt "Beratung". Unter Beratung stelle ich mir eine gewisse Hilfestellung bezüglich meiner Fragen vor, Alternativvorschläge zwecks Quereinsteiger-Beruf oder Adressen-Nennung von entsprechenden Internetportalen. Alles nicht geschehen - natürlich. Stattdessen wurde mir als Aufgabe gegeben, meine Fragen quasi selbst zu beantworten und die Ergebnisse bei der nächsten Sitzung, also morgen, zu präsentieren. Hurra. Da ich nicht wirklich erfolgreich war kann ich auch keine detaillierten Präsentationen vorlegen und habe dementsprechend Muffensausen.

Um mich selbst von dieser Schmach ein wenig abzulenken (denn stolz auf meine Arbeitslosen-Situation bin ich nicht), habe ich in den letzten 3 Tagen produktiv und intensiv an unserem Campingbus-Mobiliar gearbeitet. Unsere selbstgezimmerten Holztruhenbänke und auch der Hubtisch bedurften noch eines Anstriches, und so haben wir kurzerhand meinen Balkon und das Wohnzimmer mit denselben vollgestellt. Ziel: Kuhfleck-Muster auf Möbelstück (jaaa, abgedroschene Idee, aber zu unserem ehem. Polizeibus paßt das Design "Bulle" eben am besten).

1. Tag: erster Anstrich in weiß unter Einbeziehung meiner selbst, des Teppichbodens und meines Hundes.

2. Tag: zweiter Anstrich in weiß (komisch, das Holz saugt die Farbe einfach auf und gibt sie nicht mehr her...)

3. Tag: Hund ausquartiert, Teppichboden abgedeckt. Heute habe ich, künstlerisch begabt wie ich nunmal bin, schwarze Kuhflecken auf Tischaußen- und Innenseite und die Truhenbank gemalt. Und ich habe festgestellt: Schitte auch, das ist gar nicht so einfach! Klar, schwarze Flecken malen kann jeder, aber ich habe einen gewissen Anspruch an das Optische (berufliche Vorbelastung). Irgendwie muß es ja passen, und es sollte schon andeutungsweise wie Fell aussehen und nicht wie banal gemalte Kreise mit harter Kante. Es ist mir nicht zu meiner Zufriedenheit gelungen, aber ich finde es akzeptabel. Allerdings ist jetzt mein Pinsel tot, denn durch meine energische Flecken-Auftupf-Methode sind die Borsten geborsten...

Aber: ich bin jetzt Profi im Flecken-auftupfen. Vielleicht sollte ich diese wertvolle Erfahrung in meine Stellensuche aufnehmen:

"Junge Frau mit Design-Erfahrung sucht Anstellung in bäuerlichem Betrieb zwecks modischer Einkleidung Ihrer glücklichen Kühe..."

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