Miss Bexter's royale Gedanken

Das Leben ist ein Kaiserschmarrn...

16 Januar 2010

Kindermund...

Es gibt Zeiten, in denen man nicht viel zu lachen hat. Seit nunmehr 4 Wochen hängt ein Schatten über unseren royalen Häuptern, der uns eine sehr unweihnachtliche Zeit beschert hat. Und trotzdem gibt es Momente, in denen man kurz allen Kummer vergisst.

Wenn man ein kleines fast 2jähriges Kind hat, muss man immer auf alles gefasst sein. Unser kleiner Sonnenschein hat seit Weihnachten einen neuen "Feind", und zwar den RÄUBER. Das kriminelle Objekt L.'s Begierde ist lediglich ein Freund der Familie, der an Heiligabend den fatalen Fehler begangen hat, im Dunkeln auf dem Balkon eine Zigarette zu genießen. Das war unserem Kind so unheimlich, dass besagte Person ab sofort zum Räuber erklärt wurde. Jedes mal wenn wir ihn treffen, und das ist meistens im Supermarkt, zeigt sie ganz aufgeregt in seine Richtung und brüllt: " Mama, da, Räuber!!!" Aber erst dann, wenn der Räuber weit genug weg ist. Und ich könnte sie auffressen dafür, weil ich das süß finde.
Peinlich war allerdings der Moment, als sie der etwas korpulenteren Rewe-Angestellten (1m x 1m x 1m) ein fröhliches "Hallo dicke Frau!!!" entgegenschmetterte. Die dicke Frau war so im Stress, dass sie das nicht gehört hat. Aber ich warte auf den Tag, an dem sich das Spiel wiederholt, und zwar an der Kasse, wo besagte Dame meistens anzutreffen ist.
Außerdem weiß L. schon ganz genau, wo man was abgreifen kann. Wenn ich mit ihr in den Supermarkt komme und noch damit beschäftigt bin, den Kinderwagen zu parken, steht L. schon beim Bäcker und verlangt sehr selbstsicher nach Brot. Sie bekommt meistens ein Brötchen für umme, aber da ich fast jeden Tag dort auftauche, bezahle ich dann doch ihr Einkaufsbrötchen. Weil das Brötchen aber schnell vertilgt ist, muss ich mich mit meinem Einkauf sehr beeilen, denn an der Wursttheke gibt es Nachschub. L. weiß das, und so eilt sie mir oft voraus, drängelt sich an der Theke vor, guckt sich mit Kennermiene die Auslage an, erzählt jedem was da so rumliegt (Feisch, Beberburtz und Keze) und nimmt ungeduldig die Fleischwurstscheibenrolle an, die man ihr wohlwollend mit langem Arm über die Theke reicht. Stolz wie Oskar marschiert Madame dann weiter, nicht ohne den einkaufenden Hausfrauen noch schnell ihre neuen Schuhe ("noie Biefel") zu zeigen und allgemeines Entzücken auszulösen.

Ja, das ist schon schön. Wenn die Oma Sika zur "Oma Auaweh" wird, weil sie mal ins Krankenhaus musste, und die Oma Marlies plötzlich die "Oma Butterbrot" ist, nur weil sie mal ein Butterbrot gemacht hat.... Nur bei Mama und Papa ist das liebe Kind unkreativ - da sind wir halt doch nur das, was wir sind - die Eltern.

In diesem Sinne,
ein frohes neues Jahr!

P.S.: Wir sind jetzt plötzlich Hausbesitzer - das birgt neues blog-Material. Auwei.